Groovender Funk liegt ihm ebenso wie Bigband-Sound, moderner Jazz oder sentimentale Balladen: Der schwedische Posaunist Nils Landgren, nach seinem markanten Yamaha-Instrument auch »Mr. Red Horn« genannt, hat in seiner Karriere alle möglichen Musikstile umarmt und vermag dementsprechend viele Menschen zu verzaubern: vom Klassik- über den Jazzfan bis zur Pop- und Rockliebhaber*in. Zu seinem konkurrenzlosen Fleiß – der ihn gut 200 Konzerte im Jahr absolvieren lässt – und seiner enormen Produktivität – schon allein durch mehr als 30 eigene Alben dokumentiert – kommt die Vielseitigkeit hinzu: Landgren ist längst nicht nur Posaunist, Sänger und Komponist, er wirkte auch als Talentscout und -mentor, als Arrangeur und Produzent, als Orchester- und Festivalleiter oder als Hochschuldozent. Ein Unermüdlicher, der von sich sagt: »Selbst wenn ich mich nicht langweile, ist es gut für mich, mehrere Dinge anzugehen – damit ich verschiedene Blickwinkel einnehmen kann. Denn die bewirken, dass sich die Art meines Singens und Posaune-Spielens ändert. Und davon profitiert auch mein Publikum.«
Sein Gesamtwerk macht Nils Landgren zu einem der wichtigsten und prägendsten europäischen Jazzmusiker der vergangenen Jahrzehnte. Und auch zu einem der kommerziell erfolgreichsten, gehört er doch zu den wenigen, die mit Jazz ein breites Publikum weit über die Szene hinaus erreichen, ohne sich dabei künstlerisch oder persönlich zu verbiegen. Zwei Bücher über ihn (zuletzt 2018 der Gesprächs- und Bildband ›Das Nils Landgren Alphabet‹) und zahllose Auszeichnungen unterstreichen diesen Rang: Etliche seiner Alben bekamen den German Jazz Award und den schwedischen GRAMMY, nach Ehrungen wie dem Sir George Martin Music Award, dem Tore Ehrling Prize oder dem Joachim-Ernst-Berendt-Ehrenpreis, der Ehrendoktorwürde der Universität Karlstad oder den von König Carl Gustaf persönlich überreichten schwedischen Orden »Letteris et Artibus« und »Medaljen för tonkonstens främjande« erhielt er 2019 das Bundesverdienstkreuz für seine »Rolle im kulturellen Austausch zwischen Deutschland und Skandinavien, sowie für sein vielfältiges Engagement zur Förderung junger Nachwuchskünstler aus Deutschland und Skandinavien.«
Bei all seinen vielen Tätigkeiten ist Landgrens Erfolgsrezept das Gleiche: Seine Offenheit, die in der Tradition wurzelt. Die der Volksmusik seiner Heimat ebenso verpflichtet ist wie den Fundamenten der europäischen Klassik und des amerikanischen Jazz und Soul. So wurde Nils Landgren zu einer zentralen Figur des europäischen Jazz, und damit wird er dem oft verkopften europäischen Jazz auch in Zukunft den nötigen Schuss Natürlichkeit, Kraft und Publikumsnähe verleihen.
Besetztung:
Nils Landgren – Posaune & Gesang
lja Ruf – Piano
Fabia Mantwill – Saxofon
Lisa Wulff – Bass
Eva Klesse – Drums
Einlass: 18:00 Uhr